Sonntag, April 25

Ich liebe dich ...

Ich liebe dich.
Eigentlich ein ganz einfacher Satz oder ?
Ihn zu sagen mag den meisten wohl recht leicht fallen. Ein Satz der eigentlich nur aussagt das man etwas besonders findet. Dieser Satz hat, wie ich finde, zu sehr an Bedeutung verloren. Er wird viel zu oft verwendet, das Wort "Liebe" wird viel zu leichtfertig eingesetzt.
Für mich ist dieser Satz, ganz nach der "Alten Schule" etwas ganz besonderes. Ein Bekenntniss
um einem Menschen zu zeigen, das er einem nicht nur etwas bedeutet, sondern das er eine Stellung in meinem Leben hat, die in den meisten Fällen wohl bedeutsamer ist als alles andere. Diesen Satz sollte man einfach nicht leichtfertig verwenden. Ich selbst habe diesen Satz wohl schon ziemlich oft ausgesprochen, doch ich kann mit Sicherheit und reinem Gewissen sagen, dass ich ihn noch nie leichtfertig verwendet habe. Ich habe ihn vielleicht schon sehr oft benutzt, doch nur wenn ich sicher war, das es auch der Wahrheit entspricht.
Wenn ich mich so umhöre und bemerke wie oft das Wort Liebe so bedeutungslos verharmlost wird, dann macht mich das immer traurig, denn die Liebe ist etwas so wunderschönes, das sie einen viel höheren Status verdient hat.
Natürlich denke ich nicht das man nicht jegliche anderen Benutzungen dieses Wortes verhindern sollte, denn es wird ja einen Grund haben, das es so stark in den Volksmund geraten ist, doch Formulierungen wie "Ach wie ich dieses Essen liebe" lassen mich oft stutzen.
Viele Menschen scheinen die Bedeutung und den Wert der Liebe garnicht mehr zu kennen.
Natürlich muss ich nochmal betonen das ich von "Der Liebe" spreche. Denn man kann auf viele Weisen lieben. Doch worüber ich schreibe, ist dieses unglaubliche Prickeln unter der Haut, die plötzliche innere Hitze, die auf eine Person konzentrierten Gedanken, die ständige Aufgeregtheit wenn es um eine bestimmte Person geht.
Nichts vermag es uns so viel Glück, Erfüllung, Freude, Aufregung, Spannung und Genuss zu verschaffen wie die Liebe.
Doch zugleich kann uns leider auch nichts mehr Trauer, Schmerz und Verletzlichkeit bringen. "Die Liebe ist ein zweischneidiges Schwert, zum einen ist sie das reinste und stärksteAphrodisiakum, zum anderen ist sie das tiefste und schwerste Brandmal."
Aus diesem Satz kann vieles herausinterpretieren. Zum einen einmal, das die Liebe ein Kampf ist. Oft muss man um in der Liebe etwas zu erreichen Risiken eingehen und kämpfen, stark bleiben und Durchhaltevermögen zeigen. Zum anderen die Anspielung des Aphrodisiakums. Denn wie ja wohl allgemein bekannt ist, kommt es in der Liebe irgendwann unweigerlich zum Sex. Die allgemeine Keuschheit und die Josefs-Ehe verlieren ja bekanntlich immermehr ihre Anhänger. Und schließlich die Bemerkung des "Brandmales". Ein Brandmal ist nicht automatisch etwas schlechtes. In den meisten Fällen ist es eher ein Zeichen des Besitzes oder der dazugehörigkeit. Doch ist das zufügen eines Brandmales eben immer mit Schmerzen verbunden. Es wird erst durch diese Schmerzen erscheinen. So wie es in der Liebe sein kann das man durch Enttäuschungen oder ähnliches seelische Narben erleidet, die einen vielleicht später bei ähnlichen Fällen zurückzucken lassen.
Die Frage ist, lohnt es sich das Risiko von Enttäuschung und Schmerz einzugehen um zu lieben und geliebt zu werden ? Lohnt es sich vielleicht sogar dafür etwas anderes aufzugeben ?
Diese Entscheidung muss natürlich jeder für sich treffen, besonders nach der jeweiligen Situation.
Ich kann nur sagen, dass ich selbst mit beiden Möglichkeiten schon Erfahrungen gemacht habe. Ich habe sowohl Schmerz als auch Glück durch die Liebe erhalten. Auch ich habe schon etwas riskiert um auf sie einzugehen, denn ICH denke das die Liebe es allemal wert ist. Denn was uns ausmacht, sind und bleiben unsere guten und schlechten Seiten, unsere richtigen Entscheidungen und unsere Fehler, unser Glück und unser Schmerz.

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